Außenanlagen des künftigen Regional- und Fernbahnhofs Hamburg- Altona am Diebsteich sollen nach einem Entwurf des Architekturbüros C.F. Møller gestaltet werden. Eine Jury kürte die dänischen Architekten, nach deren Plänen auch das Bahnhofsgebäude für das Großprojekt der Deutschen Bahn AG sowie die beiden neuen Hochhäuser errichtet werden, zum Sieger eines Wettbewerbs zur Freiraumplanung. Das Gebäudeensemble entwickelt die ProHa Altona GmbH & Co. KG, ein Joint-Venture der Hamburger Immobilienunternehmen Procom Invest und HASPA PeB.
Der prämierte Entwurf sieht eine einheitliche Gestaltung beider Vorplätze vor, welche die Verkehrsströme auf den Platzflächen ganz selbstverständlich aufnimmt und gleichzeitig begrünte Bereiche schafft, die zum Aufenthalt und Verweilen einladen. Durch zahlreiche neue Bäume und Sitzgelegenheiten wird der östliche Vorplatz vor dem Bahnhofsgebäude einladend gestaltet und wichtige Zugänge und Wege, wie zur zentralen Empfangshalle, zum Fahrradparkhaus mit 600 Plätzen und zum benachbarten ThyssenKrupp-Areal sowie zu den Bushaltestellen, lassen sich bequem und barrierefrei erreichen.
Die Visualisierung zeigt den Vorplatz mit Bahnhofshalle und einem der Türme auf der Ostseite des neuen Regional- und Fernbahnhofs Hamburg-Altona. (C.F. Møller Architects)
Die Ideen der Planer werden auch westlich der Gleise fortgeführt. Zusätzliche Bäume und Sitzelemente unterstreichen den nachbarschaftlichen Charakter vor der Friedhofskapelle und gliedern die Flächen zwischen Friedhof und Westausgang des Bahnhofs. Auch ein Standort für zusätzliche Fahrradparkplätze wird vorgeschlagen. Die Architekten aus Aarhus sehen verschiedene bunte Die Visualisierung zeigt den Vorplatz mit Bahnhofshalle und einem der Türme auf der Ostseite des neuen Regional- und Fernbahnhofs Hamburg-Altona. C.F. Møller Architects Baumarten und einen Materialmix aus hellen Betonplatten und robusten Sitzbänken mit Holzelementen vor, der gut zum besonderen Charme des Quartiers am Diebsteich passt.
Die Entscheidung der Jury für den Entwurf von C.F. Møller fiel einstimmig. Den zweiten Rang in dem vom Büro Drost Consult im Auftrag der ProHa Altona geleiteten Workshop-Verfahren belegen die Hamburger Garten- und Landschaftsarchitekten Bruun & Möllers, den dritten das Gartenlabor Bruns, ebenfalls aus Hamburg.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen organisierte vor der Jurysitzung eine öffentliche Ausstellung der Entwürfe im Quartiersraum Mitte Altona. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger haben die Entwürfe angesehen und zahlreiche Hinweise und Kommentare abgegeben. Der prämierte Entwurf wurde auch von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger favorisiert. Außerdem nahmen geloste Bürgervertreterinnen und -vertreter an der Jurysitzung teil.
Blick auf den Gestaltungsentwurf der westlichen Seite des neuen Bahnhofs entlang der Schleswiger Straße. Links ist die denkmalgeschützte Kapelle zu sehen. (C.F. Møller Architects)
Stimmen der Beteiligten
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor: „Der Entwurf von C.F. Møller findet genau die richtige Antwort für das vielschichtige Umfeld am Diebsteich. Die einheitliche Platzgestaltung schafft es einen klaren, grünen Charakter auszubilden, der gut mit der Architektur des Empfangsgebäudes harmonisiert. Gleichzeitig bietet der Entwurf die nötige Robustheit und Flexibilität für die hochfrequentieren Vorplätze östlich und westlich der Gleise. Der Spagat zwischen Aufenthaltsraum und Transitraum wird bravourös gelöst: viele Bäume, viele Bänke und viel Bewegungsfreiheit für die Menschen. Eine schöne Idee ist es durch vielfältige Baumarten Lebendigkeit und Farbe ins Stadtbild zu bringen.“
Bärbel Aissen, Regionalbereichsleiterin Nord DB Station & Service: „Mit der Planung zur Vorplatzgestaltung ist ein weiterer, wichtiger Baustein für die Umfeldentwicklung des neuen Bahnhofs abgeschlossen. Der Entwurf fügt sich harmonisch in die Entwicklung der Hochbauten ein, überzeugt durch seine Gestaltung und auch die Bahnhofshalle – das Tor zur Bahn – kommt zur Geltung. Aufenthaltsqualität, Grünflächen und Wegeführungen sind in dem Entwurf sehr gut verbunden.“
Dr. Sebastian Kloth, Baudezernent Bezirksamt Altona: „Die Außenanlagen des Bahnhofs dienen der Adressbildung, Wegeführung und Orientierung. Gleichzeitig sind sie das Entrée in ein neues urbanes Quartier. Diese mannigfaltigen Anforderungen erfüllt der Entwurf in bestechender Klarheit. Gleichzeitig zeigt er eine gewisse Flexibilität, um auf den prozessualen Charakter der Bahnhofsentwicklung reagieren zu können. Als Bezirk sehen wir gute Voraussetzungen für die spätere Bewirtschaftung.“
Dennis Barth, Geschäftsführer ProHa Altona: „Die Jury hat sich für einen durch und durch stimmigen Entwurf entschieden. Die konzeptionelle Linie überzeugt in allen Elementen – funktional wie Blick auf den Gestaltungsentwurf der westlichen Seite des neuen Bahnhofs entlang der Schleswiger Straße. Links ist die denkmalgeschützte Kapelle zu sehen. C.F. Møller Architects gestalterisch. Dem Umfeld der beiden Zugänge zum Bahnhof haben die Architekten klare Charaktereigenschaften zugesprochen, die auf die jeweilige Nachbarschaft Bezug nehmen und dort sinnvolle Verbindungen mit hohem Nutzwert bilden.“
Die Eröffnung des neuen Regional- und Fernbahnhofs Hamburg-Altona mit vier Bahnsteigen und sechs Gleisen für den Nah- und Fernverkehr sowie zwei Gleisen für den S-Bahnverkehr ist für 2027 geplant. Er bietet im Gegensatz zum bisherigen Kopfbahnhof im Rahmen der Mobilitätswende erhebliche Zeitersparnis, somit pünktlichere Züge und einen deutlich erweiterten Fahrplan.
DB, Bund und Stadt investieren 548 Millionen Euro in den Neubau. An Stelle des Fernbahnhofs am jetzigen Standort soll nach Rückbau der Gleisanlagen der zweite Bauabschnitt des Quartiers Mitte Altona mit rund 1.900 zusätzlichen Wohnungen entstehen.
Die ProHa Altona entwickelt und realisiert für die Deutsche Bahn die neuen Bahnhofsgebäude mit einem attraktiven Einkaufs- und Gastronomieangebot sowie begrüntem und begehbarem Dach. In den beiden Hochhäusern des Gebäudekomplexes sollen ein Hotel und zukunftsorientierte Arbeitswelten entstehen.
Mehrere Buslinien werden den neuen Bahnhof ansteuern und gemeinsam mit der S-Bahn verstärkt in den Hamburger öffentlichen Nahverkehr einbinden.
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